HELDEN
von Ewald Palmetshofer
David und Judith sind Helden. Schon seit ihrer Kindheit. Spiderman und Catwoman. Ein altes Spiel, das noch immer herhalten muss, das man auffüllt mit politischem Überschuss, der ideologisch völlig leer nur in sich selbst gründet. Man engagiert sich sehr und legt Brandbomben in heimischen Einkaufshäusern. Man kämpft gegen die Eltern und gegen die eigene Generation der Schönen, Erfolgreichen. Paul und Judith versuchen sich als Paar. Die Eltern versuchen sich zu entspannen. Man hat auch therapeutisch schon einiges versucht. Manche versuchen sogar ein Coaching. Alle sind hier Täter. Und keiner hat eine wahre Politik. Nur die Bomben sprechen eine eindeutige Sprache.
Nach dem ausgerufenen Tod des Ideologischen ist das politische Begehren leer und unmöglich. Entlang dieser Unmöglichkeit bewegt sich das Geschwisterpaar David und Judith. Ständig von der Gefahr bedroht zu vergehen, zu implodieren - in einer Umwelt, einer Schaumstoffzelle, die jedes Begehren assimiliert - bleibt nur der Wunsch sich zur Bombe zu verwandeln, der Wunsch der totalen Explosion. Doch es wird nicht das Politische sein, was diese Verwandlung, diese politische Transsubstantiation initiiert, sondern die politisch reine, bürgerliche Liebe. Natürlich. Und man ist als junger erwachsener Mensch aufgeklärt genug um zu wissen, dass der vertikale Kampf gegen die eigenen Eltern und ihr politisches Versagen nichts mehr taugt. Anders, ganz anders, ist da die horizontale Schlacht - gegen die eigene Generation. (Ewald Palmetshofer)
BESETZUNG
David / Spiderman TONY MAROSSEK
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Judith / Catwoman CLAUDIA KAINBERGER
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Doris CHRISTINA LAAS
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Wolfgang DOMINIK KASCHKE
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Paul RAFAEL WIESER
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Nachrichtensprecher FLORIAN TEICHTMEISTER
KREATIV TEAM
Regie RICHARD PANZENBÖCK
Dramaturgie LEONIE SEIBOLD, SEBASTIAN VON LAGIEWSKI
Puppenbau RICHARD PANZENBÖCK, BETTINA FRANZ
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Bühne / Videogestaltung FELIX METZNER
Kostüme LEONIE SEIBOLD
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Sounddesign FELIPE DUQUE
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Licht SIMON MEUSBURGER
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Assistenz BETTINA FRANZ
Dank an Julia Schafranek, Vienna's English Theatre für den Proberaum.
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Aufführungsrechte: S.Fischer Verlag, Frankfurt am Main
Fotos Barbara Pálffy